Kinderrechte in Deutschland
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26.11.2008

Deutsches Kinderhilfswerk zur aktuellen Regierungserklärung: Soziale Bedingungen in Deutschland verantwortlich für hohe Zahl an Kindern mit Übergewicht

Anlässlich der heutigen Regierungserklärung des Bundesernährungsministers Horst Seehofer zum Thema „Gesunde Ernährung und Bewegung – Schlüssel für mehr Lebensqualität“ weist das Deutsche Kinderhilfswerk auf den Zusammenhang zwischen sozialen Bedingungen und Fehlernährungen von Kindern hin. Laut einer aktuellen Studie der IASO (International Association for the Study of Obesity) sind bis zu 15 Prozent der Kinder in Deutschland zu dick. Dabei sind Kinder mit Migrationshintergrund doppelt so oft von krankhaftem Übergewicht betroffen. „Hier wird in erschreckendem Maße deutlich, dass in Deutschland die Gesundheit unserer Kinder von den sozialen Bedingungen abhängt“, betont die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes, Dr. Heide-Rose Brückner heute in Berlin. „Aufgabe der Gesellschaft und der politisch Verantwortlichen muss es deshalb sein, Maßnahmen zu ergreifen, die Kindern von Anfang an gleiche Chancen bieten“, so Brückner.

Besonders hoch ist das Übergewichts-Risiko dort, wo Kinder in Armut, in einem „bildungsfernen“ sozialen Umfeld und in städtischen Ballungszentren aufwachsen. Das in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebene Recht auf bestmögliche Förderung und Schutz vor gesellschaftlichen Gefährdungen ist innerhalb der EU laut der genannten Studie in Deutschland am wenigsten verwirklicht. Deshalb müssen Hilfen für einkommensschwache und „bildungsferne“ Familien frühzeitiger greifen und konzeptionell im Zusammenspiel zwischen Schule, Kinderärzten und sozialpädagogischen Einrichtungen verankert werden.

Ziel der zu ergreifenden Maßnahmen muss es sein, frühzeitige Hilfen zu schaffen, die insbesondere Kindern mit Migrationshintergrund die Chance bieten, bewegungsfördernde Bedingungen im Wohnumfeld und Bildungschancen wahrnehmen, die das Wissen der Eltern stärken und
auf die Kompetenz der Kinder selbst bauen.


Das Deutsche Kinderhilfswerk (www.dkhw.de), Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 30 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.