Da beginnen, wo Jugendliche zuhause sind
Konzepte zur Jugendbeteiligung vor Ort

Die Beteiligung von Jugendlichen muss dort beginnen, wo sie zu Hause sind, wo sie ihren Alltag verbringen, wo sie sich in ihrer Umgebung frei bewegen, wo sie sich engagieren möchten: In ihrem Kiez und bei der Gestaltung des Wohnumfeldes, auf dem Weg zur Schule, im Jugendzentrum, bei der Einrichtung von Verkehrswegen, der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs; bei Entscheidungen der Politik hinsichtlich des Baus einer neuen Schwimmhalle oder von Skaterbahnen, bei der Gestaltung von Grünflächen, dem Bau eines neuen Einkaufsviertels oder eines neuen Wohngebietes, eines Schwimmbads, u.v.m.
Nicht nur die Jugendlichen profitieren davon: Eine Kommune, die für Jugendliche lebenswert ist, ist dies auch für Erwachsene. Eine solche Kommune stellt sich darüber hinaus der Herausforderung, auch in Zukunft attraktiv zu bleiben für Jugendliche und junge Erwachsene, denen nach dem Ende ihrer Schulzeit – während der Ausbildung und zum Berufseinstieg – vielfältige Möglichkeiten offen stehen: Sie können in der Kommune bleiben, in der sie aufgewachsen sind bzw. später dorthin zurückkehren, oder auch nicht.
Eine für Jugendliche lebenswerte Kommune hat beste Chancen, durch das hohe Maß an Lebensqualität und die positiven Erfahrungen in der Zeit des Aufwachsens für diese Jugendlichen auch dann attraktiv zu bleiben, wenn aus ihnen erwachsene Bürgerinnen und Bürger geworden sind.
Für die unterschiedlichsten Instrumente bietet das Deutsche Kinderhilfswerk - falls notwendig - fachliche Expertise, Beratung und Projektbegleitung an.
- Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt den Kommunen bis Ende 2019 eine finanzielle Unterstützung mittels einer Kooperationsvereinbarung zur Verfügung, die – je nach Größe der Kommune – pro Kommune insgesamt zwischen 15.000 und 20.000 Euro umfassen wird. Die Kommunen sollen hierzu Eigen- oder Drittmittel bzw. -leistung einbringen in Höhe von 20 bis 25% der Fördersumme.
- Es werden durch und mit den Kommunen Qualitätsstandards erarbeitet und praxisrelevant etabliert.
- Die Kommunen werden bundesweit vernetzt.
- Durch Fundraising vor Ort werden weitere Mittel akquiriert.
- Das Projekt wird gemeinsam mit den Kommunen evaluiert.
- Durch Verzahnung erhalten die Kommunen privilegierten Zugang zu den übergreifenden bundesweiten Maßnahmen.
Die langjährige Erfahrung des Deutschen Kinderhilfswerkes in diesem Arbeitsfeld, die zur Erarbeitung eines umfangreichen Instrumentariums wirkungsvoller Maßnahmen geführt hat, wird hier passgenau auf die Bedürfnisse der teilnehmenden Kommunen zugeschnitten. Demzufolge besteht das Gesamtprojekt „Jugendbeteiligung vor Ort“ aus zahlreichen Einzelbausteinen, die in Mittler- und Handlungszielen zur Umsetzung einer Reihe von Leitzielen als Gesamtstruktur ineinander greifen und so bundesweit umfassende Wirkung erzielen werden.
In einer ersten systematischen Unterteilung können auf der einen Seite die übergreifenden bundesweit angelegten Aktivitäten genannt werden, auf der anderen Seite die Kooperationsprojekte mit Modellkommunen, in denen die bundesweiten Maßnahmen wie in einem Brennglas gebündelt zusammenlaufen.