Steckbrief Jugendbeteiligung
Modellkommune Wiesbaden
Für die Stadt Wiesbaden sind die Interessen von Kindern und Jugendliche ein zentrales Ziel in der Stadtentwicklung. Ausgangsbasis des Projektes „Jugendbeteiligung vor Ort“ war die Wiesbadener Jugendbefragung 2017, in der Jugendliche den Beteiligungsmöglichkeiten in der Stadt ein nur mäßiges Zeugnis ausstellten. Die Befragung ergab zudem, dass vorhandene Möglichkeiten den Jugendlichen teils nicht bekannt waren oder aber nicht genutzt wurden.
Bisher oblag es den einzelnen Einrichtungen, Beteiligung auf Basis selbst entwickelter Kriterien und Methoden umzusetzen. Im Rahmen des Modellprojekts „Jugendbeteiligung vor Ort“ wollte die Stadt Wiesbaden eine Gesamtschau über die Beteiligungsmöglichkeiten erstellen, mehr Jugendbeteiligung für Vorhaben der Stadtverwaltung selbst etablieren und die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen stärken. Langfristiges Ziel war und ist die Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts zur Beteiligung von Jugendlichen, das sowohl qualitativ als auch quantitativ eine nachhaltige Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten und -formate hervorbringt.
(Kopie 3)
Im Rahmen des Projektes
Erste Schritte des Projektes bestanden in folgenden Maßnahmen:
- Aufbau Fachgruppe Partizipation
Das Amt für Soziale Arbeit bezog in einer Kick-off-Veranstaltung zur Entwicklung eines Aktionsplanes vielfältige Partner/innen in die Überlegungen mit ein: Ämter, Stadtjugendring, Jugendparlament, StadtschülerInnenrat, nicht in Vereinen oder Verbänden organisierte Jugendliche, Vertreter/innen der Einrichtungen der Jugendhilfe, jugendpolitische Sprecher/innen der Parteien u. v. m. Aus dieser Gruppe entstand die Fachgruppe Partizipation, die eine externe Prozessmoderation erfordert. Die Fachgruppe setzte sich mit den Ergebnissen der Jugendbefragung auseinander und berücksichtigte diese in Handlungsempfehlungen und im Aktionsplan für ein gesamtstädtisches Beteiligungskonzept. - Jugendkonferenz
Die Empfehlungen der Expertinnen und Experten der Fachgruppe Partizipation zur Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten werden im Jahr 2020 auf einer Jugendkonferenz vorgestellt. Es besteht die Möglichkeit zur Kommentierung der Empfehlungen seitens der jungen Menschen, um Resonanz und Passung zu überprüfen. - Einrichtung einer Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung
Parallel zur Fachgruppe Partizipation wurde eine Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung im Amt für Soziale Arbeit eingerichtet, die eng mit ersterer zusammenarbeitet, etwa bei der Entwicklung von Qualitätsstandards der Kinder- und Jugendbeteiligung. Als Schnittstelle hat sie koordinierende Funktion. Sie vertritt die Interessen der Kinder und Jugendlichen, bietet Fachberatung für Akteurinnen, regt neue Beteiligungsformate an, sichert deren Rahmenbedingungen, macht Projekte bekannt und evaluiert diese.