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METHODENDATENBANK - KINDERRECHTE.DE

Denkzettel

Kurzbeschreibung:

Mit "Denkzetteln" werden Regeln für das Arbeiten in der Gruppe festgelegt. Damit schließt die Gruppe (Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Moderation) einen Vertrag, der für alle verbindlich ist. Denkzettel können vor, während und nach der Arbeit (als Richtlinie für die Zukunft) geschrieben werden.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 99
Gruppengröße:
8 - 100
Dauer:
ca. 15 Minuten
Verfahrensart:
schreiben
sprechen
Phase:
am Anfang
zwischendurch
Anzahl Personal:
1
Personal:
Moderator/in
Benötogtes Material:
ein vorbereitetes Plakat (sie Verlauf/Beschreibung), Moderationskarten oder andere "Denkzettel"
Meterialbedarf:
gering
Sozialform:
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Arbeitsvertrag schließen/ Regeln festlegen
Prozesse/Arbeit in der Gruppe verbessern/verändern
Durchführung:

"Denkzettel" beinhalten immer Regeln, Vereinbarungen und Richtlinien zum Verhalten und Umgang miteinander. Sie sind zeitlich variabel einsetzbar und entstehen entweder aus einem Planungs- oder einem Reflexionsprozess.

a) Zu Beginn der Arbeit in der Gruppe:

1. Die Gruppe legt Regeln für das gemeinsame Arbeiten fest. Es ist möglich, dass die Moderation Vorschläge unterbreitet oder dass mit Hilfe einer Kartenabfrage Vorschläge gesammelt werden. Dabei sollten Schwerpunkte gesetzt werden (z.B. Gesprächs- und Diskussionsregeln, Einhalten von Zeiten, Ordnung im Gruppenraum, Konfliktverhalten usw.).

2. Die Vorschläge werden auf Karten ("Denkzettel") gesammelt, ausgewählt und visualisiert. Dazu sollte eine Plakatwand vorbereitet werden, die immer gut sichtbar ist (z.B. mit der Überschrift: "Denkzettel - Daran wollen wir denken, wenn wir miteinander arbeiten!"). An dieser Stelle sollte nicht in einen Regelungswahn verfallen werden. Weniger ist oft mehr. Vieles muss erst im Gruppenprozess ausgehandelt werden.

3. Die Denkzettel sollten immer wieder in den Blick gerückt und überprüft werden ("Haben wir es eingehalten?" - "Müssen wir Regeln verändern?" - "Sind Regeln überflüssig?" - "Brauchen wir zusätzliche Regeln?).

b) Während der Arbeit in der Gruppe:

Dieser Einsatz ist vor allem dann sinnvoll, wenn es im Gruppenprozess zu Problemen bzw. zu Konflikten kommt.

1. Die Moderation unterbricht die Arbeit und initiiert einen Reflexionsprozess: "Was ist schief gelaufen?" - "Warum gibt es Probleme?" - "Was behindert uns?" usw. Die Antworten werden gesammelt und ggf. nach Schwerpunkten sortiert (Umgangsformen, Engagement, Gruppendynamik, Ordnung usw.).

Durchaus sinnvoll kann es sein, auch konkret das Verhältnis zwischen Personen zu thematisieren. Denkbar wäre hier beispielsweise das Verhältnis Moderation - Teilnehmerinnen und Teilnehmer oder Teilnehmerinnen und Teilnehmer - Teilnehmerinnen und Teilnehmer ("Wir verpassen euch einen Denkzettel!" - "Daran solltest du in Zukunft denken!"). Diese Fragestellung sollte aber nur in einer "offenen" Gruppe mit guter Konfliktkultur eingesetzt werden. Die mögliche Dynamik, die sich entwickeln kann, sollte die Moderation handhaben können.

2. Im nächsten Schritt bittet die Moderation die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Vorschläge, wie die Schwierigkeiten und Probleme behoben werden können. Sie werden gesammelt.

3. Nun entscheidet die Gruppe, welche Lösungen ausgewählt werden. Sie werden auf "Denkzettel" geschrieben und an einer Plakatwand visualisiert (z.B. mit der Überschrift: "Denkzettel - Daran wollen wir denken, wenn wir nun weiterarbeiten!").

Solche "Denkzettel" könne nicht nur eingesetzt werden, wenn akute Probleme vorliegen. Sie können auch als festgeplantes Instrument nach einer Arbeitsphase oder (bei mehrtägigen Veranstaltungen) am Ende eines Tages eingesetzt werden.

c) Am Ende einer Veranstaltung / einer Sitzung:

Schließlich können "Denkzettel" auch als Abschluss eingesetzt werden, vorausgesetzt die Gruppe wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder miteinander arbeiten. So werden dann Absichten, Wünsche und Pläne für die Zukunft "gespeichert".

1. Am Ende der Veranstaltung initiiert die Moderation einen Reflexionsprozess. Bezogen auf den Prozess (Atmosphäre, Kooperation, Verhalten usw.) werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, die Veranstaltung Revue passieren zu lassen (Was ist nicht so gut gelaufen? Was können wir beim nächsten Mal besser machen? Was will ich nicht mehr erleben? usw.).

2. Die Äußerungen werden gesammelt und reflektiert. Daraus werden Konsequenzen für die Zukunft gezogen und Regeln und Vereinbarungen abgeleitet. Diese werden auf "Denkzettel" geschrieben.

3. Zu Beginn des nächsten Treffens bzw. der folgenden Veranstaltung hat die Moderatorin die "Denkzettel" visualisiert (z.B.: mit der Überschrift: "Denkzettel - Daran wollen wir immer denken"). Gemeinsam werden die "Denkzettel" gesichtet und als Vertrag akzeptiert.

Dieser Einsatz eignet sich besonders gut für die Schule. An einem Wandspeicher bleiben die "Denkzettel" immer sichtbar. Von Zeit zu Zeit werden sie reflektiert und überprüft.

Hinweise zur Durchführung:

keine

Pädagogische Hinweise:

keine

Varianten:

keine

Sonstiges:

keine Angaben