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METHODENDATENBANK - KINDERRECHTE.DE

Mehrpunktentscheidung

Kurzbeschreibung:

Es soll zwischen mehreren Vorschlägen entschieden werden. Alle erhalten zur Abstimmung mehrere Punkte, die nun verteilt werden. Es ist auch möglich, die Punkte nur einem einzigen Vorschlag zuzuordnen. Die Reihenfolge der Prioritätensetzung und Gewichtung unter den Teilnehmenden wird so gut sichtbar.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
7 - 99
Gruppengröße:
4 - 40
Dauer:
ca. 20 Minuten
Verfahrensart:
mit einfachen Symbolen
Phase:
am Anfang
Arbeitsphase
Anzahl Personal:
1
Personal:
Moderator/in
Benötogtes Material:
pro Teilnehmer/in mindestens 3 Klebepunkte (zur Anzahl der Klebepunkte siehe Beschreibung) , ein (oder mehrere) großer Papierbogen
Meterialbedarf:
gering
Sozialform:
individuelles Arbeiten
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Entscheidungen treffen
Eine Arbeitsphase abschließen
Entscheidung/Auswahl zwischen Themen/Projekte
Durchführung:

Dieses Abstimmungsverfahren eignet sich für alle Situationen, in denen schnell und demokratisch ein Entscheidung getroffen werden muss, sei es zwischen verschiedenen Ideen, Lösungs- oder Themenvorschlägen. Es kann also sowohl zum Abschluss als auch zur Einleitung eines Arbeitsschrittes verwendet werden.

1. Die Ideen, Lösungs- oder Themenvorschläge wurden gesammelt, diskutiert und auf Moderationskarten oder direkt in Stichworten oder Schlagworten auf einem Papierbogen geschrieben. Jeder sollte wissen, was mit den Schlagworten gemeint ist.

(Es empfiehlt sich, die Vorschläge in Form einer Tabelle untereinander oder nebeneinander und durch Linien getrennt zu visualisieren, damit die Zuordnung der Klebepunkte eindeutig ist.)

2. Die Moderation verteilt nun an alle Klebepunkte. Zur Anzahl der Klebepunkte: Für die Mehrpunktentscheidung hat es sich bewährt, mindestens drei Klebepunkte pro Person zu verteilen, aber höchstens so viele Punkte, wie die Hälfte der Anzahl der Wahlmöglichkeiten (z.B.: 10 Vorschläge = 5 Klebepunkte pro Teilnehmer/in)

3. Die Moderation formuliert nun das Kriterium oder die Leitfrage, nach dem/der die Entscheidung gefällt werden soll.

Beispiele: "Welche Themen sind mir am wichtigsten?"

"Welche Themen können wir am schnellsten oder am einfachsten bearbeiten?" oder "Welche Vorschläge sollten zuerst verwirklicht werden?".

Es ist wichtig, die Frage eindeutig zu formulieren und sie zu visualisieren. Am besten wird sie auf einen Papierstreifen oder direkt auf den Papierbogen über die verschiedenen Vorschläge geschrieben.

4. Nun erklärt die Moderation das Verfahren: Sie bittet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich die Vorschläge noch einmal anzuschauen und in Bezug auf die Leitfrage gegeneinander abzuwägen.

Anschließend klebt jeder seine Punkte. Dabei muss man nicht unbedingt jeden Punkt auf einen unterschiedlichen Vorschlag kleben. Es ist auch möglich, mehrere oder gar alle Punkte auf einen Vorschlag zu kleben ("Ich entscheide mich eindeutig für diesen Vorschlag!").

5. Wenn alle Beteiligten ihre Punkte verteilt haben, werden sie für jeden Vorschlag ausgezählt.

6. Nun wird an den Rand die Rangfolge notiert (Welcher Vorschlag hat die meisten Punkte? usw.). Dies ist vor allem dann notwendig, wenn z.B. die ersten drei Vorschläge realisiert oder die ersten drei Themen bearbeitet werden sollen.

Bemerkung: Ist die "Streuung" sehr groß und das Ergebnis knapp, siehe Variante 1

7. Nun kann sich eine Auswertung und Diskussion anschließen.

Hinweise zur Durchführung:

- Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sollte alle Punkte verteilen. Ein Abtreten von Punkten an andere ist nicht möglich.

- Im Allgemeinen ist es nicht üblich, aber es gibt dennoch Gruppen, die ausdrücklich ein Feld für "Enthaltungen" fordern, was dann problemlos eingefügt werden kann. "Enthaltung" bedeutet aber nicht Ablehnung, sondern: "Ich bin unentschlossen" - Es ist mir egal".

- Bei besonders kritischen Entscheidungen kann auch ein "Weißfeld" eingefügt werden. "Weiß" wählen bedeutet: "Ich stimme keinem der genannten Vorschläge zu." Wird ein solches Feld gefordert, sollte ein Gespräch geführt werden.

Pädagogische Hinweise:

- Dieses Verfahren der Abstimmung ist nicht anonym, da jeder sehen kann, wo die Punkte geklebt werden.

Varianten:

Variante 1: Bei sehr großen Gruppen und zahlreichen Vorschlägen hat sich folgendes Vorgehen bewährt, da die "Streuung" oft sehr groß ist oder die Mehrheit manchmal nur kanpp ausfällt: Es schließt sich ein zweiter "Wahlgang" an. Aus der ersten Abstimmung werden z.B. die ersten sechs Vorschläge erneut zur Entscheidung gestellt, alle übrigen Vorschläge fallen raus.

Variante 2: Oft kommt es vor, dass Veranstaltungen in zeitlichen Verzug geraten. Wenn die unterschiedlichen Vorschläge übersichtlich angeordnet, kann auf das Anlegen einer Tabelle verzichtet werden. In diesem Fall kleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Punkte direkt auf die Karten bzw. auf den Vorschlag.

Variante 3: siehe "Sommersprossen"

Sonstiges:

keine Angaben

Beispiel:

kein Beispiel vorhanden