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METHODENDATENBANK - KINDERRECHTE.DE

Einpunktentscheidung

Kurzbeschreibung:

Diese Methode hilft bei der Entscheidung für einen Vorschlag, wenn mehrere zur Auswahl stehen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer klebt einen Klebepunkt auf den favorisierten Vorschlag in ein Antwortraster oder bewertet auf einer Skala. Die Gruppe entscheidet nach dem Mehrheitsprinzip.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 99
Gruppengröße:
5 - 60
Dauer:
ca.10 Minuten
Verfahrensart:
mit einfachen Symbolen
lesen
Phase:
am Anfang
Arbeitsphase
Anzahl Personal:
1
Personal:
Moderator/in
Benötogtes Material:
Klebepunkte (1 Punkt pro Teilnehmer/in) alternativ einige dicke Filzstifte, große Papierbögen mit vorbereiteten Fragen und Antwortrastern (siehe <a href="images/methoden/downloads/128/beispiel.pdf">Beispiele</a>), Nadeln zum Befestigen eines Plakats auf einer Pinnwand (alternativ Klebestreifen, um das Poster an die Wand zu hängen)
Meterialbedarf:
gering
Sozialform:
individuelles Arbeiten
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Entscheidungen treffen
Meinungsbild zu einem Thema/einem Vorschlag erstellen
Evaluation und Bewertung (allgemein)
Evaluation und Bewertung (Veranstaltung/Veranstaltungsteile)
Eine Arbeitsphase abschließen
Entscheidung/Auswahl zwischen Themen/Projekte
Durchführung:

Das Grundprinzip der Methode ist, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sich mit einem Punkt zu etwas äußern kann und die Gruppe so nach dem Mehrheitsprinzip entscheidet. Jeder hat also eine Stimme und eine Möglichkeit.

Die Methode ist sehr variabel einsetzbar. Zum Beispiel kann zu Beginn über verschiedene vorgeschlagene Themen, über Ergebnisse einer Arbeitsphase und über das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Sie kann aber auch beispielsweise unter der Fragestellung "Wie hat es mir gefallen?" am Ende einer Veranstaltung durchgeführt werden. Immer geht es darum, schnell und demokratisch eine Entscheidung treffen, ein Meinungsbild zu erstellen usw.

Neben dieser thematischen und phasenbezogenen Offenheit, ist sie auch auf unterschiedlichste Ausgangssituationen anwendbar:

1. Aus mehreren Vorschlägen soll einer ausgewählt werden (siehe Beispiel).

a) Die Vorschläge sind in einer Tabelle (nebeneinander oder untereinander) visualisiert.

b) Die Moderation erläutert noch einmal jeden Vorschlag. Unklarheiten werden beseitigt.

c) Die Teilnehmer erhalten jeder einen Klebepunkt.

d) Sie werden nun gebeten, für sich eine Entscheidung zu treffen und den Klebepunkt bei dem Vorschlag zu kleben, den sie favorisieren.

2. Ein Vorschlag (oder mehrere Vorschläge) soll(en) bewertet werden (siehe Beispiel).

a) Der Vorschlag ist auf einem Plakat visualisiert.

b) Darunter befindet sich in Art einer Tabelle eine Bewertungsskala (z.B.: Finde ich total daneben, nicht so gut - gut - spitze).

c) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten jede/r einen Klebepunkt.

d) Sie werden nun gebeten, für sich eine Entscheidung zu treffen und den Klebepunkt an die ihrer Meinung entsprechenden Stelle zu kleben.

e) Anschließend können, wenn vorhanden, weitere Vorschläge ebenso bewertet werden und die Ergebnisse miteinander verglichen werden.

3. Ein Meinungsbild soll erstellt werden (siehe Beispiel).

a) Eine Aussage ist auf einem Plakat visualisiert (z.B. Erwachsene nehmen unsere Meinung ...).

b) Darunter befinden sich in Art einer Tabelle verschiedene Antwortmöglichkeiten (z.B.: sehr ernst, ernst, nicht so ernst, überhaupt nicht ernst).

c) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten jede/r einen Klebepunkt.

d) Sie werden nun gebeten, für sich eine Entscheidung zu treffen und den Klebepunkt an die ihrer Meinung entsprechenden Stelle zu kleben.

e) Anschließend können, wenn vorhanden, weitere Außerungen, Aussagen usw. ebenso bewertet werden.

4. Zwischen zwei extremen Meinungen, Haltungen usw. soll ein Standpunkt verortet werden (siehe Beispiel).

a) Eine Aussage ist auf einem Plakat visualisiert (z.B. Meine Lust, bei dem Projekt mitzumachen ist ...).

b) Darunter befindet sich eine Strahl mit einem Anfangs- und Endpunkt (z.B.: groß - klein). Eine mögliche Mitte (neutral) sollte durch einen Strich gekennzeichnet sein, damit die Orientierung leichter fällt.

c) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten jede/r einen Klebepunkt.

d) Sie werden nun gebeten, für sich eine Entscheidung zu treffen und den Klebepunkt an die ihrer Meinung entsprechenden Stelle auf der Skala zu kleben.

e) Anschließend können, wenn vorhanden, weitere Außerungen, Aussagen usw. ebenso bewertet werden.

Nach Abschluss einer jeden Einpunktentscheidung sollte die Entscheidung besprochen werden.

Hinweise zur Durchführung:

- Wenn keine Klebepunkte zur Verfügung stehen, kann auch ein Kreuz gemacht werden.

- Diese Methode ist schnell und einfach durchzuführen. Tabellen können bereits vorbereitet sein, so dass zu jedem Zeitpunkt eine Einpunktentscheidung durchgeführt werden kann. Dann müssen nur noch die entsprechenden Inhalte, Vorschläge, Leitfrage uws. eingefügt werden.

- Gerade bei jüngeren Kindern treten im Umgang mit Skalen und Tabellen schon einmal Probleme auf. Hier muss man sich für die Erklärung Zeit lassen und nachfragen (am besten durch ein Beispiel), ob alle es verstanden haben.

Pädagogische Hinweise:

- Durch die Methode wird die Entscheidungsfindung forciert, was nicht nur Vorteile hat. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich evtl. überrumpelt und/oder gezwungen und enthalten sich.

- Man sollte bedenken, dass die Anonymität der Stimmabgabe hier nicht gegeben ist. Wenn dies ausdrücklich gewünscht ist, sollte die Tafel umgedreht werden, und jede/r Teilnehmer/in den Klebepunkt verdeckt setzen.

Varianten:

siehe auch Entscheidungsstreifen kleben.

Sonstiges:

keine Angaben

Beispiel:

siehe Datei 128