Kinderrechte in Deutschland
Engagement – Information – Vernetzung

Ein großer Schritt für alle Kinder

30 Jahre Kinderrechte in Deutschland

Mit der Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes (UN-KRK) wurde ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer menschenwürdigen und für alle lebenswerten Welt getan. Deutschland hat – wie viele Länder der Erde – bereits ein Jahr nach dem Beschluss der UNO die Konvention unterschrieben und zu geltendem Recht gemacht. Heute haben sich alle Staaten mit Ausnahme der USA zur Einhaltung der UN-KRK  verpflichtet.

Viel wurde bisher für die Kinder in Deutschkland errreicht, unter anderem auch die Zurücknahme der Vorbehaltserklärung, die die Rechte geflüchteter Kinder erheblich einschränkte. Dennoch: es bleibt noch viel zu tun, um die Rechte der Kinder in wirklich allen Lebensbereichen vollumfänglich durchzusetzen. Ein wichtiges Zeichen wird die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz sein, wenn es denn endlich soweit sein wird. Seit vielen Jahren setzt sich ein breites Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und Einzelpersönlichkeiten dafür ein.

Aktionsbündnis Kinderrechte

Bereits im Jahr 2007 startete das Aktionsbündnis Kinderrechte –  bestehend aus dem Deutschen Kinderhilfswerk, dem Deutschen Kinderschutzbund und UNICEF Deutschland – die Kampagne "Kinderrechte ins Grundgesetz". Seit 2010 ist die Deutsche Liga für das Kind Kooperationspartner der Kampagne. Weitere Informationen unter www.kinderrechte-ins-grundgesetz.de.

Die Tatsache, dass es in Deutschland immer noch rund 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche gibt, die von Armut betroffen sind, stellt Deutschland - einem der reichsten Länder dieser Erde – ein Armutszeugnis aus. Es gibt Möglichkeiten und Wege aus der Kinderarmut – die Politik muss sie nur endlich erkennen und in Angriff nehmen.

Kinderarmut in Deutschland besiegen

Das strukturelle Problem der Kinderarmut muss endlich nachhaltig beseitigt werden. Laut Statistischem Bundesamt geben reiche Familien dreimal mehr für den Lebensunterhalt und die Teilhabe ihrer Kinder aus als arme. Wir fordern daher u.a. die Einführung einer Kindergrundsicherung in Höhe von 695 Euro für jedes Kind direkt nach der Bundestagswahl. Mehr dazu in unserem Kernforderungspapier zu gleichen Teilhabechancen für armutsbetroffene Kinder.

Bildung ist in Deutschland noch immer stark abhängig vom Geldbeutel der Eltern. Wenn die Eltern selbst nicht in der Lage sind, zum Beispiel bei der Vertiefung des Schukllernstoffes oder bei den Hausaufgaben zu helfen, braucht es die Möglichkeit der Nachhilfe. Die aber können sich nicht alle leisten und so schließt sich der Kreis aus Armut und geringeren Bildungschancen. Hinzu kommen immer noch weit verbreitete Vorbehalte, die dazu führen, dass Kinder aus armen Familien viel seltender eine Empfehlung für Gymnasien erhalten als Kinder aus gut situierten Familien.

Mit der Einführung einer Kindergrundsicherung besteht die Chance, allen Kindern – egal welcher Herkunft – eine gute Bildung zu ermöglichen.

Kindergrundsicherung – jetzt

Gemeinsam mit 20 weiteren Organisationen fordern wir alle Parteien auf, der Bekämpfung von Kinderarmut höchste Priorität einzuräumen und eine Kindergrundsicherung einzuführen. Die Kindergrundsicherung muss als prioritäres Vorhaben in der jetzigen Legislaturperiode umgesetzt werden. Zur Erklärung

Das sind nur einige Beispiele, in welchen Bereichen Deutschkland noch aufholen muss. Alle gemeinsam können wir die Kinderrechte zu gelebten Rechten machen, wenn wir sie immer im Blick behalten und sie in die Mitte der Gesellschaft stellen.