Kinderrechte in Deutschland
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Sensibilisierungsübung für Alltägliches für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung
Auf der Suche nach Kindern im Verwaltungsalltag

Kurzbeschreibung:

Bei dieser Sensibilisierungsübung für Alltägliches für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, die im Rahmen einer Teambesprechung stattfinden kann, können Verwaltungsfachkräfte entdecken, welche Möglichkeiten es im täglichen Verwaltungsablauf gibt, auf kurzem Wege Kinder und Jugendliche zu beteiligen.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
25 - 99
Gruppengröße:
5 - 10
Dauer:
ca. 2 Stunden
Verfahrensart:
sprechen
visualisieren
zuhören
nachfragen
Anzahl Personal:
1
Personal:
Moderator/in
Benötogtes Material:
Diaserie, Plakate, Stifte
Sozialform:
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Auseinandersetzung mit der Außenwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen in der Öffentlichkeit
Optimierung des Verwaltungshandeln
Durchführung:

Auf die Frage: "Hat unser tägliches Verwaltungshandeln Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche?" wird außerhalb der Jugendverwaltung vermutlich häufig verwundert der Kopf geschüttelt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Verkehrs- und Stadtplanung behandeln genau dieses Thema auf ihrer Dienstbesprechung.

Eine Moderation ist notwendig. Eingeladen werden eine Mitarbeiterin der Kindertageseinrichtung sowie die Sozialpädagogin des Jugendtreffs.

Die Teamsitzung beginnt mit einer Dia-Show. Diese wurde im Vorwege von einer Ki-Ta- und einer Jugendgruppe erstellt. Die Kinder einer Kindertageseinrichtung fotografierten einen "Spaziergang in Kinderaugenhöhe".

Immer wieder sind auf den Fotos Autos und andere Hindernisse in 1,10 m. Höhe zu sehen. Die Kinder fotografieren aber auch die Erlebnisse am Wegesrand (eine Schnecke, einen Regenwurm oder das Gebüsch, in dem man sich so gut verstecken kann).

Auf den Dias der Jugendlichen sind die Orte zu sehen, die sie in ihrer Freizeit aufsuchen. Ihre Treffpunkte sind z.B. der Platz vor dem örtlichen Einkaufszentrum, die Nordecke des Bolzplatzes etc.

Die Dias werden von den Pädagoginnen mit den Kommentaren der Kinder bzw. Jugendlichen vorgestellt. Fragen können gestellt werden.

Ob die Pädagoginnen an der weiteren Sitzung teilnehmen ist von der gegenwärtigen Situation vor Ort abhängig. Um die Position der Verwaltungsmitarbeiterinnen zu klären, wird auf einer Plakatwand ein Meinungspotpourri offeriert.

- Wir müssen die Interessen der Kinder und Jugendlichen in unserer Kommune alltäglich berücksichtigen.

- Ich stimme dem Satz zu, weil ...... Kinder unsere Zukunft sind... auch sie Bürger (Einwohner) der Kommune sind... die Kommune damit lebendiger wird... es sich für uns finanziell lohnt (weniger Unfälle, weniger Vandalismus)... alle Menschen davon profitieren... sie Fachleute in eigener Sache sind.

- Ich stimme eher nicht zu, weil ...... nicht nur junge Menschen in der Kommune leben... junge Menschen vieles noch nicht richtig einschätzen können... das von uns als Verwaltung nicht geleistet werden kann.

Diese Argumente können von den Teilnehmenden weiter ergänzt werden. Dann erhält jeder drei Klebepunkte und soll die Aussagen kennzeichnen, die ihm am wichtigsten sind. Anschließend erfolgt eine Diskussion der verschiedenen Standpunkte.

- Wie können wir Interessen junger Menschen in unserem Arbeitsalltag künftig stärker berücksichtigen? - ist die letzte Frage dieser Sitzung.

Hier sollte deutlich werden, dass häufig schon durch Kleinigkeiten die Interessen der jungen Menschen stärker in den Verwaltungsalltag einfließen können, z.B. durch folgende Maßnahmen:

Jede Mitarbeiterin/jeder Mitarbeiter erhält eine Karte mit der Prüffrage:

- Habe ich an die Interessen der Kinder und Jugendlichen gedacht?

Auf einer Karte werden die Jugendhilfeeinrichtungen verzeichnet. Eine Telefonliste hilft, bei konkreten Fragen schnell einen Ansprechpartner zu haben. Die Jugendhilfeplanerin wird turnusmäßig alle zwei Monate in die Team-Sitzung eingeladen.

Sonstiges:

Bürgerfreundlichkeit und Dienstleistungsorientierung gehören heute in vielen Verwaltungen zu den zentralen Leitorientierungen. Selten allerdings wird in diesem Zusammenhang auch die Kinder- und Jugendfreundlichkeit mit erfasst. Dabei sind Kinder und Jugendliche ebenfalls Bürger des Ortes. Ihre Zufriedenheit in Verbindung mit Verwaltungsentscheidungen sollte daher selbstverständlicher Bestandteil von Qualitätsdebatten sein.

Diese Übung ist übertragbar auf andere Ämter.