Kinderrechte in Deutschland
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METHODENDATENBANK - KINDERRECHTE.DE

Guck mal, wer da wohnt!

Kurzbeschreibung:

Mehrtägige Aktion, mit der Kinder einer Straße bzw. eines Viertels auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam machen. Überall dort, wo Kinder wohnen, werden Luftballons an die Fenster gehängt. Dazu gibt es weitere Aktionen.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
3 - 14
Gruppengröße:
20 - 100
Dauer:
ca. 2 Stunden
Anzahl Personal:
3
Personal:
Planungsgruppe
Benötogtes Material:
Für die Grundform: Luftballons, Schnüre, Scheren, dicke Filzschreiber, diverse Bastelmaterialien zum Schmücken der Ballons, Für Variante 1: Wie Grundform und zusätzlich Fenster- oder Fingerfarben, Transparentpapier, Tonpapier, bunte Pappe, Kleber und Tesafilm
Meterialbedarf:
mittlerer
Ziele:
Öffentlichkeit für Kinderinteressen herstellen
Durchführung:

Unsere Gesellschaft ist zwar weit davon entfernt, zu einer kinderlosen Gesellschaft zu werden. Aber "Kinder" und "Kindsein" sind, wenn man statistische Daten zu Basis nimmt, längst nicht mehr so präsent und im Bewusstsein der Gesellschaft verankert, wie dies vor einigen Jahrzehnten noch der Fall war. Die Zahl der "Singlehaushalte", der "Ein-Kind-Familien" ist enorm gestiegen. Durch die Verdrängung aus den öffentlichen Räumen aufgrund zunehmender Bebauung, Zunahme des Straßenverkehrs, der institutionellen Betreuung und Freizeitgestaltung usw. werden spielende Kinder mancherorts zu einer exotischen Seltenheit. Anliegen und Bedürfnisse von Kindern werden von Bevölkerungsteilen als störend empfunden oder gar nicht mehr wahrgenommen.

Beschreibung der Aktion:

Für einen bestimmten Zeitraum befestigen alle Kinder des Gebiets selbstgestaltete Luftballons an ihren Kinderzimmerfenstern. Sie vermitteln die Botschaft: Hier wohnt ein Kind!

1. Zunächst wird ein genauer Zeitraum für die Aktion festgelegt ( beispielsweise drei bis vier Tage).

2. Zur Vorbereitung der Aktion müssen alle Kinder im Gebiet angesprochen werden. Wie dies geschieht, ist abhängig davon, wie die Gestaltung der Luftballons vonstatten gehen soll. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von denen hier einige aufgezählt werden sollen.

a) In den Schulen des Gebiets: In Kooperation mit den Grundschulen gestalten die Kinder die Luftballons gemeinsam in der Schule. Anschließend bringen sie sie nach Hause und befestigen die Luftballons an ihrem Kinderzimmerfenster.

b) Im Rahmen einer Veranstaltung: Beispielsweise während eines Straßen- oder Stadtteilfestes gestalten die Kinder ihre Luftballons und nehmen sie mit nach Hause.

c) Individuell: Durch Handzettel und Plakate werden die Kinder und ihre Eltern auf die Aktion aufmerksam gemacht und um Mithilfe gebeten. In diesem Fall müssen genaue Angaben gemacht werden, wie die Luftballons gestaltet, wie und wann ausgehängt werden sollen.

Weitere Möglichkeiten sind denkbar. Zudem können die Verfahren kombiniert werden.

3. Die Luftballons sollten möglichst groß und bunt sein. Sie werden aufgeblasen und zugeknotet. Mit dem Knoten nach oben (da sie hängen!) werden sie nun gestaltet, und zwar rundum, da sie sich auch drehen können. Zum Bemalen eignen sich Wasserfarben oder Filzstifte mit breiter Spitze. Zusätzlich können sie (je nach Kleber und Material des Ballons) mit Wollfäden und (Krepp-) Papier beklebt und verziert werden. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Auch die Motive sind frei. Möglich ist beispielsweise, dass die Kinder Selbstportraits auf den Ballons anfertigen oder ihren Namen und ihr Alter darauf schreiben.

4. Schließlich werden die gestalteten Ballons mit einer Schnur versehen und außen an den Fenstern der Kinderzimmer befestigt. Natürlich erledigen diese Arbeit die Eltern! Wenn das Kinderzimmer nicht zur Straße hinausgeht, kann auch ein anderes Fenster der Wohnung gewählt werden. Die Ballons sollen ja von allen gesehen werden.

5. Zum Abschluss sollten die Fenster bzw. Straßenzüge zur Erinnerung fotografiert werden.

Die Aktion "Guck mal, wer da wohnt!" macht wirkungsvoll auf Kinder in der Straße bzw. im Viertel aufmerksam und rückt Kinder in den Blickpunkt aller Mitbewohner. Damit die gewünschte Wirkung erzielt wird, ist es notwendig, die Aktion in der Öffentlichkeit zu kommunizieren und die Presse einzubeziehen. Begleitende und unterstützende Aktionen, wie zum Beispiel ein Straßen- oder ein Stadtfest, Infostände, Interviewaktionen, Ausstellungen (beispielsweise zum Thema "Wie sehen wir unseren Stadtteil?", "Wie wir spielen!", "Ecken, die uns nicht gefallen!" usw.), Fotostreifzüge usw. sind sinnvoll. Dabei sollte auch die Kooperation mit anderen Vereinen und Organisationen, die im Stadtteil aktiv sind, gesucht werden. Auch eine intensive Werbung durch Handzettel und Plakaten trägt zum Erfolg bei.

Hinweise zur Durchführung:

Das Anbringen der Luftballons an den Fenster darf nur von Erwachsenen durchgeführt werden.

Pädagogische Hinweise:

keine

Varianten:

Variante 1: Zusätzlich zu den Ballons können die Fenster mit Fenster- oder Fingerfarben dekoriert werden. Auch Bilder oder Schriftzüge aus bunter Pappe, Tonpapier oder Transparentpapier u.v.a.m. können Verwendung finden.

Sonstiges:

keine Angaben