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Kinder filmen im Stadtteil

Kurzbeschreibung:

Kinder filmen eine kurze Szene aus ihrem Alltag im Stadtteil. Der Film, der öffentlich präsentiert wird, verdeutlicht die Wahrnehmung der Kinder, zeigt Probleme auf und verweist auf Handlungsbedarf.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 14
Gruppengröße:
6 - 30
Dauer:
mehrtägig (verteilt)
Verfahrensart:
filmen
Anzahl Personal:
2
Personal:
Betreuer/in
Benötogtes Material:
Kamera, externes Mikrofon mit Stativ, Kabel, Videorekorder, Fernseher, Viedobeamer (zur Präsentation), Viedokassetten, Schnittplatz bzw. Filmbearbeitungsprogramm, Scheinwerfer, diverse Requisiten und Kostüme, Schminke, Papier, Stifte, Kleber, Scheren
Meterialbedarf:
hoch
Sozialform:
in Kleingruppen
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Öffentlichkeit für Kinderinteressen herstellen
Interessen und Wahrnehmung dokumentieren von Kindern/Jugendlichen
Durchführung:

1. Am Anfang steht die Idee: Wir drehen einen Film! Aber das alleine reicht nicht aus. Worum soll es in dem Film gehen? In einem ersten Treffen der Gruppe, werden Ideen gesammelt, welches Thema der Film haben soll. Oft reichen nur wenige Impulse und die Ideen sprudeln. Die Moderation sollte sich hier zurückhalten, denn selbstgewählte Ideen haben mehr Unterstützung und setzen mehr Motivation und Engagement frei. Dies ist auch notwendig, denn die Arbeit ist unter Umständen langwierig und setzt mehrere Treffen voraus. Das Themenspektrum ist groß. So können beispielweise Themen wie "Wo spielen wir am liebsten?", "Warum gibt es immer Stress auf dem Spielplatz?", "Wenn wir morgen alles verändern könnten ...", "Unsere Schulwege sind gefährlich!", "Große und Kleine im Stadtteil!" usw. angegangen werden. Bei der Themenauswahl sollte immer berücksichtigt werden, welche "Botschaft" der Film haben soll, was mit ihm erreicht werden soll. Schließlich entscheidet sich die Gesamtgruppe für eine Idee. Nicht zu vergessen ist, dass das Werk auch einen Titel braucht. Filmtitel sind meist knackig und prägnant. Wenn keine Einigung zustande kommt, kann man auch erst einmal von einem Arbeitstitel sprechen.

2. Ist die Idee konkretisiert, das Thema festgelegt, muss ein "Drehbuch" her. Natürlich soll es nicht darum gehen, nun wirklich ein Drehbuch zu verfassen. Die Geschichte sollte nur grob skizziert, einzelne Spielszenen festgelegt werden. Sie können aufgeschrieben oder auch aufgemalt werden, wie in einem "Storyboard" beim "richtigen" Film. Insgesamt dient eine solche Skizzierung des Handlungsverlaufs nur zur Orientierung, denn erfahrungsgemäß kommen bei den Proben oder beim "Dreh" immer wieder neue und oft die besten Ideen.

3. Nun müssen die Aufgaben verteilt werden. Wer sind die Schauspieler?, Wie werden die Rollen verteilt?, Wer gehört zum Technikteam?, Wer filmt?, Wer macht den Ton?, Wer ist für die Requisite verantwortlich?, Wer führt Regie? usw. Die Aufgaben werden verbindlich festgelegt.

Hier sollte auch geklärt werden, was alles benötigt wird. Denn am "Drehtag" wird keine Zeit mehr für Besorgungen sein. Es empfiehlt sich, eine Material- und Checkliste anzufertigen.

4. Die weiteren Vorbereitungen werden nun in unterschiedlichen Teams durchgeführt. Das Technikteam macht sich mit der Technik vertraut, übt den Umgang mit der Kamera, erprobt verschiedene Einstellungen usw. Das Schaupielteam, zu dem auch die Maske und die Requisite gehören, übt den Ablauf der Spielszenen. Zum Schluss sollten beide Teams noch einmal zusammengeführt werden. Abgesprochen wird, wie, was, wann aufgenommen wird.

5. Vor dem Drehtag sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und - das ist vielerorts notwendig - eine Drehgenehmigung eingeholt. Am Drehtag wird das benötigte Material zum Drehort geschafft und aufgebaut. Und dann geht es los: "Ruhe bitte - Kamera läuft!" Einzelne Szenen sollten mehrmals aufgenommen werden, so dass später eine Auswahl getroffen werden kann und ein "Nachdreh" überflüssig wird.

6. Ist alles im "Kasten", erfolgt sogleich die Sichtung des Rohmaterials. Dabei gibt es oft viel Staunen, Begeisterung und Lacher, aber auch kritische Anmerkungen. Die Leitung sollte hier Notizen machen, die sie bei der Nachbereitung berücksichtigen muss. Spätestens hier sollte nun ein Titel für den Film festgelegt werden.

7. Die Nachbereitung ist für die Kinder in der Regel zu mühselig und langwierig. Deshalb sollte der Schnitt, unter Umständen das Unterlegen einer Tonspur, sowie die Gestaltung des Vor- und Abspanns von den Betreuern übernommen werden. Einzelne Kinder können einbezogen werden, wenn sie Lust dazu haben.

8. Jeder Film wird auf einer "Premiere" vorgestellt. Geladen werden dazu Eltern, Freunde, Lehrer usw. Aber auch Verantwortliche aus Politik und Verwaltung und Vertreter der Presse sollten nicht fehlen. Ein Ziel sollte nämlich immer sein, Kinderinteressen öffentlich zu machen. In einem anschließenden Gespräch zwischen den "Machern" des Films und ihrem Publikum, kann Handlungsbedarf diskutiert, Lösungsansätze entworfen und Maßnahmen verabredet werden.

Hinweise zur Durchführung:

- Vor dem Drehtag muss die gesamte Technik noch einmal einer Prüfung unterzogen werden. Ersatzbatterien und -kabel sollten immer vorhanden sein.

- Bei großen Gruppen können mehrere Teams gebildet werden. Niemals sollten einzelne der Kinder ohne Aufgaben sein.

Pädagogische Hinweise:

keine

Varianten:

Variante 1: siehe "Videostreifzüge"

Sonstiges:

keine Angaben