Kinderrechte in Deutschland
Engagement – Information – Vernetzung

METHODENDATENBANK - KINDERRECHTE.DE

Bauplanungscheck (Kurzform)

Kurzbeschreibung:

Eine schnelle Methode, bei der bereits bestehende Planungen zur Flächennutzung und Bebauung der Prüfung und Bewertung durch Kinder und Jugendliche unterzogen werden. Beteiligung beschränkt sich hier allerdings nur auf Information und Anhörung.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 20
Gruppengröße:
8 - 25
Dauer:
ca. 2 Stunden
Phase:
Arbeitsphase
Anzahl Personal:
4
Personal:
Moderator/in
Komoderator/in
Expertin/Experte
Benötogtes Material:
Präsentationsmaterial zum Planungsstand (z.B. farbige Pläne, Dias, Filme usw.) Kriterienkatalog auf Plakat Punkte zur Bewertung Moderationskarten (Nadeln und Filzschreiber)
Meterialbedarf:
hoch
Sozialform:
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen von Kindern/Jugendlichen ermitteln
Prüfung und Bewertung von Planungen durch Kinder/Jugendliche
Durchführung:

Anders als bei der Langform des Bauplanungschecks umfasst die Kurzform lediglich eine Informationsphase mit anschließender Kritik und Bewertung durch die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Aus diesem Grunde bleibt Beteiligung hier auf Anhörung und Information beschränkt, was aber nicht ausschließt, dass sich weitere Schritte anschließen können (z.B. bei zu großer Unzufriedenheit).

1. Nach einer Begrüßung und Vorstellung präsentieren die zuständigen Planer den anwesenden Kindern und/oder Jugendlichen zunächst einmal den bisherigen Stand des Flächennutzungsplans bzw. Bebauungsplans. Dabei werden z.B. Pläne sorgfältig, aber auch den Altersgruppen angemessen und ohne "Fachchinesisch" erläutert. Schwerpunkte sind hier besonders all jene Dinge, die Kinder und Jugendliche besonders interessieren (z.B. Freiflächen, Spielplätze, Streetball-Anlagen, Sportplätze, Fahrradwege, Schulen und Jugendzentren, Plätze und Treffpunkte).

Farbige Pläne und plastische Modelle sind für diesen Teil besonders geeignet. Fotos oder Dias von vergleichbaren Planungsvorhaben können nützlich sein.

2. Anschließend können die Kinder und Jugendlichen Fragen stellen. Gerade bei jüngeren Kindern sollten Zwischenfragen zugelassen werden. Es sollten aber an diesem Punkt keine Diskussionen stattfinden, sondern lediglich inhaltliche Fragen oder Verständnisfragen geklärt werden.

3. Nach Abschluss dieser reinen Informationsphase werden die Entwürfe durch die Teilnehmer nach einem Kriterienkatalog mit Klebepunkten bewertet ("Unserer Meinung nach wurde im Architektenplan umgesetzt ...") Unter "Beispiel" befindet ein veränder- oder erweiterbarer Kriterienkatalog zur Kinder- und Jugendfreundlichkeit von Bau- und Wohngebieten (nach Arbeitsgruppe Sozialplanung Mainz 1993, Blase/Sipos 1992, S. 13 ff., insb. S. 35) (siehe Beispiel). Der Kriterienkatalog muss in Länge und Inhalt präzise vorbereitet werden.

4. Es empfiehlt sich, alle inhaltlichen Anmerkungen zum Plan, die während der Bewertung geäußert werden, auf Moderationskärtchen festzuhalten und an die entsprechende Stelle im Plan zu stecken.

5. In einem Abschlussgespräch zwischen Planern und den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen sollte das weitere Vorgehen, der mögliche Einfluss und Konsequenzen angesprochen bzw. besprochen werden.

Hinweise zur Durchführung:

- Die Moderation ist hier besonders gefordert. Sie muss darauf achten, dass die Fragen der Kinder und/oder Jugendlichen präzise und verständlich formuliert sind. Die eingeladenen Expertinnen und Experten sind im Vorfeld auf die besonderen Anforderungen hinzuweisen.

- Bei der Moderation ist Zurückhaltung geboten. Moderatoren dürfen nicht zum Übersetzer oder gar zum Sprachrohr der anwesenden Kinder und Jugendlichen werden. Diese sollen alle Anliegen selbst formulieren.

Pädagogische Hinweise:

Die Belastung mit rechtlichen, politischen und technischen Details kann zur Überforderung und Frustration führen.

Varianten:

Variante 1: siehe "Bauplanungscheck (Langform)"

Sonstiges:

keine Angaben

Beispiel:

kein Beispiel vorhanden