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Phantasiereise mit Kindern (Stadtplanung)
Fantasiereise mit Kindern (Stadtplanung)

Kurzbeschreibung:

Die Kinder reisen in die Welt ihrer Fantasie. Dort gehen sie durch ihren Stadtteil und sehen ihn so, wie er in Zukunft aussehen könnte, wenn sie ihre Wünsche verwirklichen könnten.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 14
Gruppengröße:
8 - 20
Dauer:
ca. 2 Stunden
Verfahrensart:
zeichnen und malen
hören
Phase:
Arbeitsphase
Anzahl Personal:
1
Personal:
Moderator/in
Benötogtes Material:
Für die Grundform: Text der Fantasiereise, große Papierbögen, Malstife- und Zeichenmaterial Für die Variante 1: Text der Fantasiereise, große Papierbögen, Malstifte und Zeichenmaterial oder große Sperrholzplatten, verschiedene Abtönfarben, Pinsel in verschiedenen Formen und Größen
Meterialbedarf:
mittlerer
Sozialform:
individuelles Arbeiten
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Ideen entwerfen und sammeln
Förderung und Anregung der Kreativität/Fantasie
Denkschablonen aufbrechen
Visionen entwickeln
Kreativität/Fantasie anregen und freisetzen
Durchführung:

Fantasiereisen sind in allen Kontexten einsetzbar und ein geniales Mittel, um hemmende Alltagserfahrungen loszulassen, Kreativität zu entfalten und Visionen zu entwickeln.

Unter "Fantasiereise (allgemein)" finden sie die Beschreibung eines typischen Verlaufs einer freien Fantasiereise und die wichtigsten Hinweise. Es wird aber dennoch empfohlen, vor der eigenständigen Durchführung selbst als Teilnehmer Erfahrungen zu sammeln und sich darüber hinaus mit der Thematik vertraut zu machen, da eine Fantasiereise schnell scheitern kann (und manchmal auch Gefahren mit sich bringt). Eine umfangreiche Literatur steht hier zur Verfügung.

Hier finden sie nun einen Beispieltext für die Durchführung einer Fantasiereise mit Kindern zum Thema "Unser Stadtteil".

Beispieltext (Quelle: Münchner Kinder- und Jugendforum/Kultur & Spielraum e.V. Ökoprojekt - MobilSpiel e.V.: Kinderaktionskoffer - München 2000)

"Suche dir einen Platz in diesem Raum, lege dich auf den Boden und mache es dir bequem. Atme ein paarmal kräftig ein und aus, dann lass deinen Atem ruhiger werden. -

Wenn du richtig bequem liegst, schließe deine Augen. - Du hörst meine Stimme - andere Geräusche von draußen, Kinderstimmen, Vogelgezwitscher. - Und während du mit geschlossenen Augen daliegst, stehst du jetzt auf. In deiner Fantasie. - Du gehst in Gedanken hinaus aus diesem Zimmer, die Treppe hinaus, raus aus dem Haus, in den Garten. Du triffst auf einen Weg, den du entlang gehst. -

Plötzlich entdeckst du ein Tor. - Du gehst auf dieses Tor zu. - Nun stehst du vor dem Tor. - Schau es dir genau an: Welche Farbe hat es? Wie kannst du es öffnen?

- Gehe durch das Tor, denn hinter dem Tor erwartet dich eine Stadt, so wie du sie dir immer schon gewünscht hast. - Schau dich um: Vielleicht bist du auf einer Straße oder in einem Park? Vielleicht begegnest du Menschen oder vielleicht auch nicht? Wie sieht es dort aus? Welche Geräusche hörst du? Was riechst du? Wie fühlt es sich an? Ich lasse dir jetzt ein wenig Zeit, dich in Ruhe umzuschauen und werde dich beim Betrachten nicht mehr stören. -

(ca. zwei Minuten Stille)

Denke nun allmählich wieder ans Zurückkehren. Aber lass dir Zeit. - Gehe zum Tor zurück, schau dich noch einmal um und nimm Abschied. - Dann gehe durch das Tor durch und schließe es fest hinter dir zu. - Du kannst jederzeit in deine Traumstadt zurückkehren. Gehe den Weg, den du gekommen bist, wieder zurück. Zurück in dieses Zimmer und wenn du hier angekommen bist, mache die Augen auf. Strecke dich und atme kräftig durch. - Setze dich vorsichtig über die Seitenlage auf.

Wie geht es dir? Was spürst du?

Sprich nicht gleich über deine Erinnerungen, sondern male ein Bild von deiner Traumstadt. Wir werden später die Bilder gemeinsam anschauen. Wenn du magst, kannst du uns dein Bild erklären und beschreiben, wie es in deiner Traumstadt aussieht."

Hinweise zur Durchführung:

- Die Moderation nimmt die Rolle eines "Reiseführers" ein. sie sollte ruhig, langsam und deutlich sprechen und - wenn möglich - frei. Kürzere Pausen während des Sprechens sind einzubauen. Die Kinder werden direkt angesprochen.

- In der Entspannungsphase muss die Moderation auf jede einzelne Person achten. Sind alle entspannt? Es kommt vor, dass es vereinzelt Lacher gibt. Dies sollte ruhig zugelassen werden. Schließlich kehrt wieder Stille ein. Negative Stimmung durch Zurechtweisung kann sehr schädlich wirken. Bei jüngeren Kindern kann es etwas länger dauern, bis Ruhe einkehrt. Ruhe ist aber unbedingte Voraussetzung.

- Insgesamt sollten etwa 15 Minuten für die "Reise", 90 Minuten für die Gestaltung und 30 Minuten für die Präsentation eingeplant werden.

Pädagogische Hinweise:

- Die Methode ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen und Wünschen bezogen auf den Stadtteil.

- Blockierende Gedanken, wie "Das ist ja doch nicht möglich" oder "Auf mich hört ja eh keiner" werden ausgehebelt.

Varianten:

Variante 1: Die Kinder können in Teilgruppen ihre Erlebnisse auf großen gemeinsam gestalteten "Gemälden" wie in Patchwork zusammenführen. Dies benötigt natürlich Absprache unter den Malern. Die Werke werden anschließend eindrucksvoll öffentlich ausgestellt. Besonders eignen sich hier, wegen der Haltbarkeit, Sperrholzplatten. Die Gemälde sollten allerdings, wenn sie im Freien ausgestellt werden, beispielsweise durch Klarlack gesichert werden.

Sonstiges:

keine Angaben

Beispiel:

kein Beispiel vorhanden