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Zeichen- und Malaktion (Spielplatzplanung)

Kurzbeschreibung:

Kinder oder Jugendliche malen ihre Vorschläge und Ideen zu einem bestimmten Planungsvorhaben, z.B. Wie sieht mein Traumspielplatz aus?.

Methodentyp:
Sonstige Methode
Altersgruppe:
6 - 16
Gruppengröße:
10 - 50
Dauer:
mehrtägig (verteilt)
Verfahrensart:
zeichnen und malen
Anzahl Personal:
2
Personal:
Leitungsteam
Benötogtes Material:
(siehe Verlauf/Beschreibung)
Meterialbedarf:
mittlerer
Sozialform:
in der Gesamtgruppe
Ziele:
Sammlung/Nennung von Forderungen
Öffentlichkeit für Kinderinteressen herstellen
Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen von Kindern/Jugendlichen ermitteln
Durchführung:

Beispielhafte Durchführung einer Zeichen- und Malaktion zum Thema Spielplatzplanung nach einem Konzept des Kommunalen Kinderbüros in Graz (Österreich):

1. Start mit einer Diaschau oder einem Videofilm in den Schulen zum Thema Spielen und seine vielfältigen Formen. (Beim Deutschen Kinderhilfswerk sind solche Filme zu bekommen - Anm.d.V.). Kinder (und auch viele Erwachsene) brauchen Impulse, um die Vielseitigkeit des Themas zu erkennen und weiterdenken zu können.

2. Die Aufforderung zur Zeichenaktion sollte konkret formuliert werden, z. B. "Wir zeichnen einen abenteuerlichen Spielplatz für das Gelände am Feldbogen". Eine kleine Exkursion zum Gelände steigert die Motivation und fördert die Vorstellung von vorhandenen Raumdimensionen. Besonders im Frühjahr und Sommer könnten Zeichenstunden vor Ort abgehalten werden.

3. Auswertung der Zeichnungen:

Die Entscheidung kann im Rahmen einer Kinderkonferenz fallen.

Da aus der Zeichenaktion kein "Wettbewerb" werden darf - schließlich bemüht sich jeder nach seinen Fähigkeiten - sollte eine groß angelegte Abstimmung über die Vielzahl der eingegangenen Ideen stattfinden. Die an der Zeichenaktion beteiligten Kinder werden am besten in eine Schulklasse oder in den Gemeinderatssaal eingeladen. Dabei geht man folgendermaßen vor:

a) Alle einzelnen Spielgeräte oder Spielideen werden untereinander auf große Packpapier-Bögen geschrieben (Schriftgröße mind. 15 cm hoch). Zur besseren Übersicht sollten sie abwechselnd in zwei verschiedenen Farben (rot, schwarz, rot, schwarz o.a.) geschrieben werden.

b) Diese Bögen werden dann auf den ganzen Raum verteilt aufgehängt. Die anwesenden Kinder bekommen nun die Möglichkeit, alle Ideen mit Klebepunkten im Rahmen einer "Spielplatz-Hit-Parade" selbst zu bewerten.

c) Jedes Kind bekommt sechs Klebepunkte und darf seine eigene Hitparade gestalten. Es klebt einfach eine selbstgewählte Anzahl von Klebepunkten zu jener Spielidee oder zu jenem Spielgerät, das ihn oder sie am meisten anspricht. Natürlich müssen alle gut überlegen, da jeder nur sechs Punkte zu verteilen hat. Wichtig ist es, den Prozess langsam zu erklären und von einzelnen Kindern wiederholen zu lassen.

d) Nun zählen die Kinder die Punkte bei den einzelnen Texten zusammen. Auf einem leeren Plakat wird nun die Hitparade mit den zehn meistgenannten Ideen und Wünschen geschrieben ("Die großen Zehn").

Den Kindern muss erklärt werden, dass diese Hitparade nicht verbindlich ist. Sie kann nur eine Orientierungshilfe für die Arbeitsgruppe sein. Auch werden oft unattraktive Dinge wie Steine oder Mistkübel usw. nicht mit Punkten bewertet, müssen aber trotzdem bei der Planung Berücksichtigung finden. Interessierte Kinder können sich nun für eine "Kinderplanungsgruppe" melden. Ein weiteres Plakat wird aufgehängt, in das sich alle mit Namen und Adresse eintragen können. Aufgabe einer Kinderplanungsgruppe ist es, die Erwachsenen bei den weiteren Grundlagenermittlungen zu unterstützen.

4. Als Belohnung sollte es vielleicht eine kleine Party für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben. Die Zeichnungen müssen unbedingt in der örtlichen Bank der Gemeinde oder auch in der Schule ausgestellt werden. Es gilt, den Kindern zu signalisieren, dass ihre Bemühungen ernstgenommen werden und ein wichtiger Schritt in Richtung Realisierung einer neuen Spielfläche getan wurde."

Quelle: Friedrich 6/95, S. 34 ff.

Hinweise zur Durchführung:

- Für welche Situationen geeignet?

a) um erste Vorschläge und Ideen von Kindern und Jugendlichen zu geplanten Vorhaben zu erhalten

b) zur Bekanntmachung von Planungsvorhaben

c) als Grundlage für weitere Planungsgespräche

- Vorteile: öffentlichkeitswirksam, macht Spaß, belebende Aktion für das Gemeinwesen

- Nachteile: oft keine Auswirkungen auf die Expertenplanung, weil eine systematische Auswertung unterbleibt

- Eine systematische Auswertung der Zeichen- und Malaktion muss unbedingt erfolgen, ebenso eine Veröffentlichung der Ergebnisse.

- Die Aktion hat in der Regel, da mehrere Treffen notwendig sind, eine Laufzeit von mehreren Wochen. Es kann schwierig sein, die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten. Darum ist immer wieder Motivierung erforderlich.

Pädagogische Hinweise:

keine

Varianten:

Variante 1: Es können auch Collagen aus ausgeschnittenen oder ausgerissenen Bildern, Textstellen aus Zeitschriften, Fotos u. ä. hergestellt werden.

Sonstiges:

keine Angaben

Beispiel:

kein Beispiel vorhanden