Als Schule Kinderrechte leben
Kinderrechteschule werden!

Die Schule ist einer der wichtigsten Lern- und Lebensorte für Kinder. Hier verbringen sie einen Großteil ihrer Zeit. Hier finden sie Freunde, bilden sich, haben Erfolgserlebnisse oder müssen mit Niederlagen umgehen. Hier bekommen sie gute Laune oder manchmal auch schlechte. Die Schule prägt Kinder wie kaum ein anderer Ort. Um so wichtiger ist es, dass Kinder hier zu eigenständigen, starken Persönlichkeiten heranwachsen können – und vor allem in ihrer individuellen Entwicklung gefördert werden.
Dazu gehört insbesondere, Schülerinnen und Schülern die Kinderrechte zu vermitteln und diese aktiv im Schulalltag zu leben, wie zum Beispiel Kinder an schulinternen Entscheidungen zu beteiligen.
Mit dem Projekt Kinderrechteschule unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk seit 2013 bundesweit ausgewählte Grundschulen dabei, die Kinderrechte im Unterricht altersgerecht zu vermitteln und sowohl in der Schule als auch im Schulumfeld aktiv umzusetzen. Das betrifft auch die Zusammenarbeit mit den Familien.
Am Ende eines erfolgreich absolvierten Prozesses wird die Schule mit dem Siegel Kinderrechteschule ausgezeichnet – ein öffentlichkeitsstarkes Zeichen und Qualitätsmerkmal zugleich.
Der Prozess verbindet das gesamte Schulteam stärker und schafft eine besondere Identifikation mit den Kinderrechten. Hierauf können die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und auch die Eltern stolz sein.
Was muss die Schule tun, um Kinderrechteschule zu werden?
Die Kinderrechte sind geltendes Recht in Deutschland. Wer mit Kindern arbeitet, trägt die Verantwortung, diese zu kennen und umzusetzen. Und das zahlt sich aus: An Orten, an denen Kinderrechte verwirklicht und gelebt werden, fühlen sich Kinder wohl und ernst genommen.
Wichtig für die Teilnahme am Projekt Kinderrechteschule ist, dass das gesamte Kollegium bereit ist, sich intensiv mit Kinderrechten auseinanderzusetzen und aktiv an ihrer Umsetzung im Schulumfeld mitzuwirken. Dazu gehört die Einbindung von Kinderrechten im Lehrprogramm sowie die Vorbereitung eines Kinderrechte-Aktionstags. Außerdem sollte an der Schule mindestens eine feste Ansprechperson zu diesem Thema zur Verfügung stehen.
Das Deutsche Kinderhilfswerk begleitet und berät Grundschulen bei dem Prozess, eine „Kinderrechtschule“ zu werden. Das bedeutet konkret:
- die gemeinsame Entwicklung eines individuellen Jahresplans für die Verankerung von Kinderrechten in der gesamten Institution
- eine thematische Einführungsveranstaltung für das Lehrpersonal
- das Arbeitsheft Hier steht nichts drin – was du nicht über Kinderrechte wissen musst. für den Unterricht sowie weitere Arbeitsmaterialien
- die gemeinsame Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Kinderrechte-Aktionstages an der Schule
- eine Reflektion zum Projektverlauf sowie die Entwicklung eines Maßnahmenplanes für die Vermittlung und Verankerung der Kinderrechte in den Folgejahren
- optional: die Teilnahme am Programm KINDERCENT, in dem Kindergruppen lernen, sich selbst aktiv für andere einzusetzen
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat gemeinsam mit den teilnehmenden Einrichtungen einen Katalog von acht Kriterien erarbeitet, an denen sich die Arbeit der ausgezeichneten Kinderrechteschulen orientiert. Anhand der Merkmale von Kinderrechteschulen kann jede ausgezeichnete und neu hinzukommende Schule den Stand ihrer kinderrechtlich orientierten Arbeit überprüfen und mögliche Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung festlegen.